Über Die Tektonik Des Çamlıca-Gebietes Bei İstanbul
Abstract: In den letzten 40 Jahren wurde die tektonische Eigentümlichkeit desÇamlıca-Gebietes von vielen Kollegen in verschiedener Weise erklört. Diese Tatsache zeigt uns vor allem, dass der geologische Bau dieser Gegendnicht so einfach sein dürfte.Im Jahre 1919 behauptete w. PENCK (1), dass eine Diskordanz zwischen der hochiegenden und vermutlich permokarbonischen Quarzitserie(Quarzite und Arkosen) und den darunterliegenden unterdevonischenSchiefern und Grauwacken bestehe. Bis 1925 schloss sich W. PAECKEL-MANN dieser Behauptung an, kam aber dann 1938 zu einer anderenAnsicht und betonte ausdrücklich, dass die Quarzitserie stratigraphischunter den devonischen Schiefern läge und daher dem oberen Silur gehörte.Ausserdem seien diese beiden Formationen sich meist durch Verwerfungen begrenzt (2).Nach einer kurzfristigen Untersuchung im Çamhca-Gebiet im Jahre1946 hatten wir w. J. McCALLIEN und der Verfasser (3) die Vermutungausgesprochen, dass die abnormale Grenze der beiden Formationen tektonischer Natur sei, das heisst: die obersilurischen Quarzite und Arkosenlägen als tektonische «Klippe» über den devonischen Schiefern undGrau-wacken (Abb. 2).In der letzten Zeit zweifelte E. ALTINLI (4) an dem Überschiebungs-vorgang und versuchte wie PAECKELMANN (2), die abnormalenGrenzverhältnisse zwischen der obersilurischen und der unterdevonischenSchichtserie durch steile polygonale Verwerfungen zu erklären (Abb. 3).Schon 1953, nach den tektonischen Untersuchungen auf den Prin-zeninseln konnte ich eine Diskordanz zwischen der west-oststreichendenobersilurischen Quarzitserie und den nord-südstreichenden devonischenSchief era (5). Die neuen Studien im Çamlıca-Gebiet führten den Verfasserzum gleichen Resultate, und zwar herrscht auch hier eine deutliche Diskordanz zwischen den obersilurischen und den unterdevonischen Serien;die beinahe westoststreichenden Falten des Obersilurs werden von dennord-südlaufenden devonischen Schichten umgerahmt. Das Ziel dieserkurzen Arbeit besteht daher, diese beobachtungstatsachen mit Hilfe derdetaillierten Kartierung und Profile zu illustrieren.